Monatsarchiv für Februar 2009

 
 

Von der Natur zurück zur Kultur……………… mit Übersetzung

„Eine Seefahrt die ist lustig…„: „2 personas y 1 Kutter hasta Tabolobambo – por favor!“ Mit der Autofähre geht es von La Pas nach Tobolobambo (bitte konzentrieren beim Lesen). Brita ist wütend, da Autos inkl. Fahrer und „normale“ Passagiere getrennt von einander auf das Schiff gelassen werden. Diese Information erhalten wir natürlich erst an der letzten Durchfahrtskontrolle, so dass Brita fluchtartig das Auto verlassen muss. In der Hand eine Fahrkarte, eine Flasche Wasser – kein Ausweis, kein Geld und WoMo inkl. Ulli tauchen ab im Hafengetümmel… Zeit ist relativ: noch 2 Stunden bis zur Abfahrt… Irgendwann finden wir uns dann doch alle auf der Fähre wieder. WoMo parkt auf Unterdeck -3 ½  und die 6 stündige Überfahrt geht auch zu Ende. Entnervt und mit einem großen Sauerstoffdefizit versuchen, Ulli und WoMo dann wieder aus dem Schiffsleib zu entkommen und Brita … die zwei wiederzufinden. Es ist 23 Uhr und wir parken den Kutter noch im Hafengelände, wir sind, alle drei, geschafft – Gute Nacht! Nach einem starken Kaffee, geht es am nächsten Morgen, entlang der mex. Küste nach Matzalan.  Der Vorort ist der amerikanische Ballermann und Beobachten, hier ein sehr amüsanter Zeitvertreib J! Mit einem „guten“ Sonnenbrand erkunden wir die Altstadt. Leider sehen wir keinen der Klippenspringer, die es, neben Acapulco, hier geben soll… und wir wollen nicht! Auf den Weg zu den alten Kulturen Mexiko´s geht unsere Reise weiter Richtung Süden. Wir kurven durch dichte Wälder – tropenartig – Bananenstauden, Kaffeebäume und alles blüht! Bei San Blas machen wir Halt, dinieren 2x bei „Lusi“ und lernen die Langsamkeit des Internets kennen… 10min bis zum Öffnen der nächsten Website.

Auf Nachfrage unserer Lesergemeinschaft:  Mexikanische Küche = Variationen aus: Maisfladen, Bohnen, -püré, Zwiebeln, Tomaten, Avocados und Salat, in Kombination mit Fleisch, Hünchen oder Calamaris… Dazu teilw. bis zu 10 Soßen, um den gewünschten „Piff“ selbst kreiren zu können.

 

Zwischen Kakteenwüsten und Meeresbuchten

Die nächsten Tage wollen wir, durch die landschaftlich beeindruckende Baja California fahren, an der Küste entlang – auf dem Weg nach Süden. Wir erreichen Ensenada, eine kleine Küstenstadt. Dort tauschen wir Geld (was fast 1,5 Stunden dauert, denn anscheinend hat halb Ensenada heut Geld bekommen), füllen die Vorräte auf (Nahkampfatmosphäre in der Gemüseabteilung – Mais ist heute im Angebot!), tanken  und kaufen eine Karte von Mexiko (es ist doch von Vorteil, wenn man weiß wo es lang geht). Alles an Bord geht es weiter bis San Quintin, wo wir unser Lager, an einen schwarzen Sandstrand, aufschlagen. Durch nicht enden wollende Kaktuslandschaften (ca. 120 verschiedene Kakteensorten gibt es auf der Baja) und steinige Wüstengebiete, geht die Fahrt die nächsten Tage.

In Guerro Negro machen wir Halt und treffen Bekannte aus San Diego wieder. Sie erzählen uns vom „Whale Watching„ und wir beschließen für den nächsten Tag eine Tour zu buchen. Um 11uhr geht es los. Mit dem Minibus entlang von Salzbecken (größte Salzproduktion der Welt) bis zur Lagune, dort in ein kleines Boot und dann volle Fahrt voraus. Wir sind wirklich gespannt. Nach kurzer Fahrt sehen wir in der Ferne ein paar Wasserfontainen – Wale! Das Boot bringt uns langsam näher, der Motor wird abgestellt… und dann tauchen Sie direkt neben uns auf. Eine Grauwalmama und ihr „ Baby„ (Baby ist mit seinen ca. 5-6 Wochen so ca. 5 Meter lang, Mama-Wal 12… unser Boot 8). Mit mullmigen Gefühlen beobachten wir die Schatten unter´m Boot… Wir wissen das Wale friedlich sind, aber wissen das auch die Wale? …und dann tauchen sie auf, neben uns… zum anfassen nah. Baby muß vor dem Abtauchen immer tief Luft holen…(er übt noch) Der Nebel seiner Wasserfontainen trifft uns mehr als einmal…(Brille putzen!) Mehr als 2 Stunden verbringen wir in der Bucht mit den Riesen der Meere. Ein berauschendes Erlebnis, sie einmal so nah zu erleben. Mit einem guten mexikanischen Abendessen und dem ein oder anderen Magerita lassen wir den Tag ausklingen.

Entlang der MEX 1 brausen wir weiter Richtung Süden (im Verhältnis zu Mexiko erscheint die Landzunge/ die Baja – klein, ist jedoch größer als Italien). In San Rosalio schauen wir uns eine von Gustav Eifel konstruierte, in Frankreich hergestellte und irrtümlicher Weise in Mexiko gelandete, Kirche an. Nach einer Nacht in einer kleinen Bucht mit türkisblauen Wasser geht es weiter nach Loreto der ehemaligen Hauptstadt von ganz Californien. Dort treffen wir Ernst in einen kleinen Café, der uns in sein schönes Haus einlädt. An dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön für die schönen Stunden, guten Gespräche und die Gastfreundschaft. Das nächste Ziel ist La Pas… von da aus wollen wir aufs Festland übersetzen.

Viva Mexico

Wir brechen morgens früh ( 9 Uhr… ist für uns sehr früh! ) Richtung  mexikanische Grenze auf. In den kleinen Ort Tecate  ca.  50 Kilometer westlich von San Diego wollen wir über die Grenze. da es hier ruhiger und ungefährlicher als in Tijuana sei (die Hoffnung stirbt zuletzt). Mit mullmigem Gefühl, wegen den super Spanisch Kenntnissen und den Horrorgeschichten von allen Seiten, steuern wir auf die Grenze zu. Hier kommt uns, wie nicht anders zu erwarten, alles ziemlich spanisch vor. Irgendwie schaffen wir es in das Büro des Grenzbeamten, der uns dann aber zu verstehen gibt, dass wir zwar hier über die Grenze können, dann aber nach Tijuana müssen, denn nur dort können wir die  Touristenkarte und die Aufenthaltsgenehmigung für unser Auto erhalten. Wir fahren also rüber … das Gefühl in der Magengegend wird nicht besser, sondern eher, wegen der schlechten Straßenzustände, den sehr Respekt einflössenden, bis unter die Zähne bewaffneten, Straßenkontrollen und der fehlenden Straßenkarte (liegt zu Hause, aber wir sind ja aus dem Geschäft, dass von Improvisation lebt) schlechter. Nach holpriger Fahrt kommen wir in Tijuana an, aber noch lange nicht dort wo wir hin wollen. So irren wir durch  die Strassen bis ein Auto neben uns her fährt und der Fahrer uns auf Englisch zuruft: ob wir die Grenze suchen? … Erleichterung … so folgen wir ihm bis zu einer langen 4- oder 5-spurigen Autoschlange und stellen uns brav hinten an… eigentlich wollten wir nach Mexico aber jetzt geht es erstmal wieder in die USA.

Nach ca 1,5 Stunden haben wir die Grenze  zweimal passiert und  sind wieder in Mexico, um hier erneut zu erfahren, dass dies nicht der richtige Übergang ist. Zum Glück gibt es hier einen Beamten der Englisch kann und uns den Weg zum (hoffentlich) richtigen Übergang beschreibt . Nach einer weiteren halben Stunde im mexikanischen Straßengewühl erreichen wir die Grenze erneut. Eine fröhliche Prozedur beginnt, um unsere notwendigen Genehmigungen zu bekommen. Ein Tanz zwischen Beamten/ Kasse/ Kopien/ Beamten/ Auto/ Kasse… irgendwann halten wir alle Papiere glücklich in den Händen, kleben noch den Aufkleber in unsere Windschutzscheibe und reisen endlich legal nach Mexico ein. Jetzt aber nichts wie weg aus Tijuana! Die Stadt um die wir eigentlich einen ganz großen Bogen machen wollten.

Wir finden sehr schnell den Weg auf unsere Panamericana und sind unterwegs an der Küste entlang Richtung Baja California, kurz vor Sonnenuntergang finden wir noch einen sehr einfachen, aber sehr schön gelegenen Campground direkt am Meer und schlagen hier nach einer waghalsigen Abfahrt unser erstes Lager in Mexico auf . Mit einem, für alles belohnenden, Sonnenuntergang über dem Meer, geht unser Tag an der mexikanischen Grenze zu Ende.