Monatsarchiv für März 2009

 
 

Das Hochland oder……………………………….. bunte Märkte und staubige Strassen

Nachdem unser kleiner Waschbär unser Gefährt wieder auf Hochglanz gebracht hat geht unsere Reise weiter ins Hochland von Guatemala. Wir erkundigen uns nach der besten Route nach Coban und brausen auf einer neu asphaltierten Nebenstraße ins Landesinnere (besser: brausen Berge runter und tuckern Berge hoch). Nach einer anstrengenden Fahrt von 8 Stunden, quetschen wir uns durch die Gassen von Coban und finden den Stadtpark, in dem wir campen können und sind glücklich über die (nicht erwarteten) heißen Duschen.

Voller Energie und Optimismus starten wir, am nächsten Morgen, zu unseren nächsten Etappenziel Chichicastenango. Wir erkundigen uns sicherheitshalber wieder nach der besten Route und erfahren, dass diese wegen eines Erdrutsches geschlossen ist. Wir sollten über Guatemala Stadt fahren. Dies ist jedoch ein Umweg von 200km. „Hmm… Da gibt es aber noch eine Strecke, quer durch Land…“ Mit der Hoffnung und dem Wissen, dass Nebenstraßen manchmal besser sind, beschließen wir den Weg quer-berg-ein zu nehmen. 100km sind geschafft, alles ist gut. Freundliche Menschen weisen uns den Weg: „Directo!!“, denn Beschilderungen sind reine Glückstreffer. In Rabinal enden jedoch plötzlich alle Straßen im Staub und wir sollen „Directo…“ über den Berg. – Die „Straße:  Schotter, Sand, 2,5m breit und steil (wirklich steil) – Nach der 20. Staubserpentine sehen wir ein paar Frauen und fragen wieder nach dem nächsten Ort: „El Chol?“ „Si, directo!!“ (…wieder mit der typischen Handbewegung nach rechts-oben) Sie wollen mitfahren … Wir fragen: wieviel? … drei … am Ende sitzen 4 Frauen und zwei Kinder in unseren Camper und wir fahren directo… Nach einer Stunde sind die Mädels am Ziel, wir aber noch nicht im nächsten Ort. So vergehen weitere Stunden und wir quälen uns im ersten Gang durch´s Hochland. Leider erreichen wir unser Tagesziel nicht und übernachten völlig zugestaubt irgendwo im Nirgendwo. In der Hoffnung Chichicastenango heute zu erreichen (da soll es den schönsten Wochenmarkt geben), starten wir nach den ersten Hahnenkrähen (OK…nach dem 3.; denn seit 4:00Uhr sind die Hühner munter), in den Tag. Wiedererwartend wird die Straße irgendwann besser und wir kommen kurz nach dem Mittag im bunten Markttreiben in Chichicastenango an. Nach einem bunten  und eindrucksreichen Nachmittag im dichtem Gewühle, von Menschen und Marktständen, finden wir im Hof einer ehemaligen Mission (den sehr ersehnten) ruhigen Stellplatz zum Übernachten.

 

 

 

Guatemala

Früh geht es los, es wartet ein weiterer Grenzübertritt auf uns. Hier warten wieder freundliche „Grenzhelfer“ auf uns. Jedoch mit der Erfahrung der letzten Grenze, danken wir freundlich und sagen dass wir Bescheid wissen und alleine zurecht kommen. Das Auto stellen wir  im Niemandsland ab und wandern mit unseren Papieren unterm´ Arm in die große offene Abfertigungshalle. Hier geht es wieder zwischen Zahlstelle und Zollbeamten hin und her, dann wird noch das Auto begutachtet und in den Pass eingetragen, es gibt noch einen Aufkleber und der Schlagbaum öffnet sich … rein ins nächste Abenteuer … Guatemala.

Unser erstes Ziel ist  Tikal. Eine weitere Mayaanlage im Dschungel von Guatemala. Der Weg dahin ist jedoch erstmal mühselig, da uns direkt hinter der Grenze eine Schotterpiste als Strasse erwartet. So schleichen wir im Staub dahin und hoffen auf ein baldiges Ende und eine asphaltierte Strasse. Nach ca. zwei Stunden Fahrt kommt dann endlich die ersehnte Asphaltstrasse, die aber auch die volle  Konzentration des Fahrers beansprucht, da mehr Schlaglöcher als heile Straße vorhanden sind. Erschöpft erreichen wir am Nachmittag unser Ziel und stellen unser Gefährt mit Genehmigung des lokalen Rangers, direkt neben den Fußballplatz. Hier gibt es sogar Duschen und wir können uns des Staubes der Schotterpisten entledigen.

Im Morgengrauen wandern wir hinauf zu den Tempeln. Wir steigen auf die erste ca. 70 Meter hohe Pyramide, in den Morgennebel über dem Dschungel. Langsam lichtet sich der Nebel und es tauchen nach und nach die Spitzen von weiteren Pyramiden auf. Gewaltig, mystisch, atemberaubend … es fehlen einfach die Worte um diesen Ort zu beschreiben. Wir ziehen Stunden durch den Dschungel, steigen über Ruinen von Tempeln und immer wieder hoch auf Pyramiden. Über den Baumgipfel lassen wir unsere Blicke über den Dschungel schweifen. Den  Tag lassen wir im lokalen Restaurante ausklingen … wieder haben wir einen weiteren Ort besucht, der uns lange in Erinnerung bleiben wird. 

 

 

Take it easy… in Belize

Der Tag ist noch jung und die Temperaturen erträglich. Wir stehen kurz vor der Grenze und schauen uns suchend um… wir brauchen noch einen Briefkasten…Vor den Grenzposten steht ein wild winkender Belizianer, den wir versuchen zu  ignorieren. Es hift nichts, er weicht uns nicht mehr von unserer Seite. ´Jaaa, die Post könnten ihr auch im ersten Ort in Belize einwerfen…´ „Come on, I help you!“ OK! Wir wandern mit unseren Papieren zum Grenzoffice, die brauchen noch einen Beleg… der ist weg…wir blättern Seite um Seite in unseren Akten durch…(…das Geplapper des Belizianers immer noch neben uns…) und endlich finden wir die Quittung (…geht doch nichts verlohren!) Wir bekommen unseren Stempel und dürfen das Land verlassen. Im „Niemandsland“ können wir noch einmal einkaufen und tanken, denn Belize soll sehr teuer sein… nur werden wir den allzu freundlichen Grenzhelfer nicht los…Wir sagen ihm dass wir es alleine schaffen nach Belize einzureisen. Wir geben ihn 4US$, was hier ein sehr großzügiges Trinkgeld (=mexikanischer Tageslohn) ist. Er verlangt jedoch für seine freundliche Begleitung 25B$ (10€). Ulli wird nicht mehr…und eine heiße Diskussion entbrennt. Er bleibt hartnäckig! Wir haben aber auch kein Kleingeld mehr…und aus Sorge, dass evtl. seine ´Freunde ´ uns noch auf dem Gelände besuchen, kratzen wir noch 3US$ zusammen und fahren direkt zur Belizianischen Grenzstation weiter…uns ist die Lust zum Duty Free vergangen… Hier bekommen wir ganz relaxt unsere Stempel/ Papiere, sollen unsere Gepäckstücke noch zum Zoll bringen… Wir sagen, dass wir einen vollen Campingbus ausräumen müssten. Die Beamtin zuckt die Schultern und meint, dass wir halt dann so durch fahren sollen. Und da sind wir…- in Belize!

Die Sonne strahlt die grünen Hügel an und glitzernde Sumpfgebiete säumen unseren Weg. Leider gibt es auch hier die (anscheinend) unvermeidlichen Tobos (Speedbreaker – sind nur im 1. Gang zu überwinden)… Die Häuschen der auf dem Land lebenden Bevölkerung sind einfach, aber farbenfroh und der Rasen perfekt gestutzt (Überbleibsel der englischen Kolonialzeit). Wir machen bei einer kleinen „Chill-out-bar“ (eine Hütte aus Brettern und Wellblech) halt und genießen eine kalte Cola. Der Besitzer und seine Gäste leben das Leben „easy“…und ab jetzt spielt auch Moritz dort auf. Wir finden noch einen romantischen Campingplatz an einem wilden Bach und im Schein des Vollmondes lassen wir die Erlebnisse Revue passieren.