Archiv der Kategorie ‘Tagebuch‘

 
 

POOL-ZEIT

Wir bleiben vier Tage am Strand von Puerto Viejo. Ulli ist krank und nutzt die Zeit seine Erkältung auszukurieren. Wir verlassen kaum das WoMo und liegen, bei offener Tür, faul rum, lesen und beobachten Surfer und Touri´s, die vorbei laufen (wir stehen nahe an dem Weg, der zum Hauptstrand führt). Viele (Deutsche) sagen ´Hallo´ und interessieren sich für WoMo und das Reisen. Abends und Nachts beobachten wir blaue „Riesenkrebse„ die in Höhlen unter und neben uns leben. So vergeht die Zeit und als Ulli wieder einiger Maßen fit ist, geht es, mit einem Zwischenstop im Nationalpark von Cahuita, wieder in Richtung San Jose. Bei Flo jagen wir erstmal alle dreckige Wäsche durch die Maschine. Klären noch ein paar Details für die Rückverschiffung von WoMo und fahren dann nach Puntarenas, am Golf von Nicoya. Dort setzen wir mit einer ehemaligen deutschen Fähre nach Playa Naranjo über. Flo wartet schon auf uns und wir beziehen Haus N°2. Eines der Häuser das zur einer Traumhaussiedlung gehört, die hier ein Deutscher nach und nach baut, (hier werden auch die Fenster von Flo´s Firma eingebaut). … TRAUMHAFT … das Haus hat (wie alle) einen super erfrischenden Pool, mit „open horizon“ auf die Bucht. Luxuriös und erholsam genießen wir das Wochenende… wo sich, nun auch Flo von seiner Grippe erholen kann.

Insel Feeling

Von Panama City geht es nun zurück (bisher sind wir immer nur Richtung Süden gefahren, jetzt geht es das erste Mal nach Nord-Westen). Nachdem wir eine Shopping Mall geplündert haben, halten wir wieder in Santa Clara. Hier hatten wir schon auf dem Weg, nach Panama City übernachtet. Diesmal fahren wir jedoch, direkt an den Strand und genießen unseren vorerst letzen Sonnenuntergang am Pazific. Nach dem Abendbad im Meer (hierbei wurde Brita zweimal „paniert“, nachdem einige etwas größere Wellen sie mitgenommen hatten) gibt es noch ein leckeres Abendessen in der Strandbar und dann ab in die Koje. Wir starten früh, da wir wissen, das WoMo heute wieder mal ein paar Höhenmeter machen muss. Nach drei Stunden verlassen wir die Panamericana und es geht zwischen 1. und 2. Gang, über die Bergkette Serrania de Talamanca langsam Richtung Karibik. Wir sind froh, dass die Regenzeit gerade erst einsetzt, denn schon jetzt sind große Teile der ohnehin schon stark lädierten Strasse einfach weggeschwemmt. Es erfordert volle Konzentration des Fahrers, diese „Hindernisse“ rechtzeitig zu erkennen. Dank unseres frühen Aufbruches, erreichen wir zeitig die andere Küste. Ein junger Dorfbewohner leitet uns zu einem bewachten Parkplatz. Hier parken wir WoMo für die nächsten Tage (es soll sich ja auch ohne uns sicher fühlen). Dann zum Wassertaxi… das uns auf „unsere“ Insel bringt. Hier finden wir auch gleich ein schönes Hotel, direkt am Meer und fallen alsbald total erschöpft ins Bett. Die nächsten Tage genießen wir das easy living der Karibik. Schlendern durch die Strassen der Inselhauptstadt Boccas del Torre, machen eine Bootstour, sehen Delphine, schnorcheln, suchen erfolglos rote Frösche und fühlen uns wie Robinson und Freitag.

Zurück von der Insel „befreien“ wir WoMo und tuckern an der Küste entlang, Richtung Costa Rica. Kilometerweit an Bananenplatagen entlang. Wir wissen von unserem Reiseführer das es hier einen Grenzübergang gibt, jedoch ist weder eine Strasse in der Karte eingezeichnet, noch gibt es irgendwelche Schilder. So fragen wir uns durch und werden von vielen freundlichen Menschen langsam „directo Frontera„ geleitet. Unser letzter „Wegweiser“ zeigt dann, zu unseren Erstaunen, auf einen alten Bahndamm und meint dies sei der Weg. Wir nehmen diese „Abzweigung“ und tatsächlich liegt vor uns, die uns von Bildern bekannte, legendäre Grenzeisenbahnbrücke. Wir parken direkt vor dem Schlagbaum. Der Schotterdamm ist „eingleisig„ und wir sind zur Zeit das einigste Fahrzeug in Richtung Costa Rica. Erstaunlich relaxed und schnell (Karibikfeeling) erledigen wir unsere Ausreise aus Panama. Der Schlagbaum öffnet sich. Langsam und mit etwas mulmigen Gefühlen rollen wir auf die alte, rostige, mit Brettern belegte, Eisenbahnbrücke. Die Reifen quietschen auf den blank gescheuerten Bohlen. Tapfer erreichen wir das andere Ende der Brücke. Ein älterer Beamter zeigt uns den Parkplatz und die Behörden, ein jüngerer nimmt sich schon unseres Versicherungsscheines für Costa Rica an (… entschuldigt sich für die x Kopien die wir hinterlegen müssen) und wir sind wieder da… in Costa Rica. Nach einer Stunde Fahrt (und einen Bienenstich in Brita´s Finger) parken wir unseren Kutter (artgerecht) am Strand unter …bäumen, im chilligen Ort Puerto Viejo.

„In Panama“, sagte er, „ist alles viel schöner, weißt du. Denn Panama riecht von oben bis unten nach Bananen. Panama ist das Land unserer Träume, Tiger. Wir müssen sofort morgen nach Panama…“ Janosch