-El Salvador & Honduras- oder -Grenzhelfer & Polizisten- oder -No entiendo!-

Nach unseren „heißen„ Erlebnissen brechen wir früh auf, da wir heute mal wieder eine Grenze überqueren wollen. Es geht nach El Salvador. Nach zwei Stunden Fahrt beginnt in den nächsten zwei Stunden, der bekannte Tanz zwischen Schaltern, Bank und Auto. Dann sind wir im Land. Es ist heiß… aber die Straßen gut. Unsere Karte beinhaltet nur die wichtigsten Straßen und so fahren wir einfach auf einer der beiden Hauptstrassen in Richtung  Süden. Da die Hitze uns zu schaffen macht, halten wir schon bald Ausschau nach einer geeigneten Übernachtungsstelle. Jedoch hat El Salvador mit Tourismus anscheinend wenig am Hut. Die empfohlenen Touristenparks haben heute geschlossen und die Cabana-Pool-Parks nehmen keine Camper auf. Wir wollen uns mit WoMo aber auch nicht einfach in die Pampa stellen, da wir Land und Leute noch nicht recht einschätzen können. Zu gross ist der Respekt vor Warnungen dies in diesen Ländern nicht zutun. Wir fahren eine Zeit  an der Pazificküste entlang, aber auch ist, ausser ein paar unbewohnten Grundstücken zwischen ärmlichen Hütten, kein Ort zu finden an dem wir die Nacht verbringen könnten. Nachdem sich die Strasse wieder von der Küste ins Landesinnere geht, beschliessen wir auf einer Stichstrasse wieder in Richtung Meer zu fahren nach ein paar Kilometer taucht ein Hinweisschild für ein Hotel auf und unsere Hoffnung das wir die Nacht doch nicht nur einfach am Straßenrand verbringen müssen steigt. Wieder an der Küste angekommen, wird die bis dahin recht gute Straße zur Schotterpiste und nur die wegbegleitenden Hinweissschilder lassen uns die Reise fortsetzen. Nach weiteren 5 Kilometer erreichen wir tatsächlich, total eingestaubt und durchgeschwitzt das lang angekündigte Ziel. Nach Einfahrt in den Hof wissen wir: der Weg hat sich gelohnt es erwarten uns Palmen, div. Pools und ein schönes Zimmer mit Dusche… da runter und ab in den Pool… ein Paradies… da bleiben wir spontan zwei Nächte!

Wir wollen weiter und starten früh, die nächste Grenze wartet. Kurz vor der hondurischen Grenze springen einige Männer auf die Strasse und bieten uns ihre Hilfe an. Nach längeren überlegen und abwägen, von Informationen über Honduras („Die zocken einen echt ab!“) und Erfahrungen („Grenzhelfer wollen auch nur dein Geld“), nehmen wir einen von Ihnen mit (in der Hoffnung, doch schneller bei den Behörden voranzukommen). Wir lassen uns von ihm, den Weg durch die Grenze zeigen. Er nimmt unsere Papiere und wir folgen ihm vom Schalter, zur Bank, zum Kopieladen, zum Schalter. Nach 2 Stunden in sonntäglicher Mittagshitze, ist dann alles erledigt… Es war irgendwie nicht anders, als an allen anderen Grenzen und eigentlich hätten wir das auch ohne diese Hilfe geschafft! …und dann auch billiger! Im Nachhinein müssen wir leider feststellen, dass wir viel zu viel „Gebühren„ bezahlt haben. Das aber gehört wohl auch zu den Erfahrungen, die man hier manchen muss. Also schnell beiseite legen und sich nicht allzu lang über sich selbst ärgern.

Wir sind also in Honduras … und hier wartet auf uns schon die erste Polizeikontrolle (Franzosen, die wir in Mexico getroffen haben, haben uns diese und deren Häufigkeit bereits angekündigt), also durchatmen, Hände schütteln, Führerschein raus, „No Entiendo!“ und auf dumm stellen… ´Ja, wir haben ein Warndreieck´ … ´Wie? Was? Hä???` … Der Beamte (dunkle Sonnenbrille, geschwellte Brust, Knarre griffbereit): „Psst-psst!“ ´???`(wir wissen er will einen Feuerlöscher sehen)… Ulli zeigt ihm unsere Dusche… ´Perdon! No entiendo… no spanish!… Alamia!`, …auch das Augenzwingern „können“ wir nicht deuten… wir warten ab… Irgendwann gibt der Beamte auf… und die dummen Deutschen dürfen weiter fahren!

So wie unsere Reise durch Honduras begann, so geht sie auch zu Ende… Aller 10km(!) eine Polizeikontrolle, aller 10km das gleiche Spiel… (je nach Tagesform, könnte man die Konversation mit den Beamten auch als Sport betrachten, aber leider sind die diejenigen die am langen Hebel sitzen und dir den Tag/ Reise gut vermiesen könnten…) Wir übernachten in einem kleinen Motel, schauen da noch ein Interview mit Frau Merkel und Anne Will (DW-TV) und starten nächsten Morgen Richtung Grenze – Nicaragua. Da „setzen wir uns unsere Scheuklappen auf“, stellen uns taub und ignorieren die Wahrsagungen über Schwierigkeiten bei Grenzübertritt… ist ja nicht unsere erste Grenze. Mit allen Papiere, Stempeln und Versicherungen geben wir uns feierlich die Hand… ALLEIN zu ZWEIT klappt´s am Besten! 

- Holá Nicaragua! – 

HHH – heiße Pisten, heiße Kegel, heiße Füße

„Heute suchen wir uns einen Platz, wo wir ein paar Tage bleiben können… wir brauchen mal wieder bisschen Zeit zum (Gedanken) sortieren und brauchen unbedingt ´ne Dusche…!“  Nach einem letzten Streifzug durch die Gassen von Chichintanengo, wo schon wieder in wuseliger Emsigkeit, der Wochenmarkt aufgebaut wird, fahren wir zu dem  ca. 60km entfernten Vulkansee Lago di Atlian.  Bald schon sehen wir den Vulkan San Pedro und nach einigen weiteren steilen Serpentinen tauchen dann auch die Vulkane Tollman und Atilan (alle rauchende 3000-er) auf und vor uns erstreckt sich der riesige See. Mystisch säumen die drei Giganten das Ufer. Wir genießen den atemberaubenden Anblick und können uns von den Strapazen der letzten Tage erholen.

Mit dem ´heißen´ Tipp von Reiner (Laguna Azul) wollen wir bei Pacaya Halt machen. Auf der Fahrt dahin säumen unzählige Kaffeefelder die Straßen, Tobos (=mexikanisch; in Guatemala: Tumulus) verhindern die zügige Durchfahrt und Vulkane (wir haben auf der kurzen Strecke 6 gezählt) bilden majestätisch den Hintergrund. Wir schlengeln uns die Straße nach Pacaya hoch und erfahren am Ortseingang, dass wir heute „Beauteful lava!“ haben. Wir parken WoMo auf halber Höhe des Vulkans und buchen eine Führung für den nächsten Morgen. Aus dem Fenster beobachten wir noch den feinen Rauch der aus der Kegelspitze aufsteigt, bevor uns die Augen zufallen. Am nächsten Morgen steigen wir steil berg auf und blicken auf einen riesigen erstarten Lavafluß vom letzten Ausbruch, von vor 6 Jahren. Seit einigen Monaten drückt sich an der Seite des Vulkans Lava heraus… und da wollen wir hin…  Durch Lavageröll steigen wir immer weiter bergauf und man sieht schon das heiße Flimmern. Wir kommen auf den Tuffsteinhügeln schwer voran, es wird immer wärmer und dann sehen wir, zwischen den grauen Steinen… rot, glühend und heiß das Innere der Erde. Zügig schiebt sich die Masse aus dem Berg … diese Energie! … ehrfürchtig und mit heißen Schuhen/ Füßen treten wir den Rückweg an.       

 

 

Das Hochland oder……………………………….. bunte Märkte und staubige Strassen

Nachdem unser kleiner Waschbär unser Gefährt wieder auf Hochglanz gebracht hat geht unsere Reise weiter ins Hochland von Guatemala. Wir erkundigen uns nach der besten Route nach Coban und brausen auf einer neu asphaltierten Nebenstraße ins Landesinnere (besser: brausen Berge runter und tuckern Berge hoch). Nach einer anstrengenden Fahrt von 8 Stunden, quetschen wir uns durch die Gassen von Coban und finden den Stadtpark, in dem wir campen können und sind glücklich über die (nicht erwarteten) heißen Duschen.

Voller Energie und Optimismus starten wir, am nächsten Morgen, zu unseren nächsten Etappenziel Chichicastenango. Wir erkundigen uns sicherheitshalber wieder nach der besten Route und erfahren, dass diese wegen eines Erdrutsches geschlossen ist. Wir sollten über Guatemala Stadt fahren. Dies ist jedoch ein Umweg von 200km. „Hmm… Da gibt es aber noch eine Strecke, quer durch Land…“ Mit der Hoffnung und dem Wissen, dass Nebenstraßen manchmal besser sind, beschließen wir den Weg quer-berg-ein zu nehmen. 100km sind geschafft, alles ist gut. Freundliche Menschen weisen uns den Weg: „Directo!!“, denn Beschilderungen sind reine Glückstreffer. In Rabinal enden jedoch plötzlich alle Straßen im Staub und wir sollen „Directo…“ über den Berg. – Die „Straße:  Schotter, Sand, 2,5m breit und steil (wirklich steil) – Nach der 20. Staubserpentine sehen wir ein paar Frauen und fragen wieder nach dem nächsten Ort: „El Chol?“ „Si, directo!!“ (…wieder mit der typischen Handbewegung nach rechts-oben) Sie wollen mitfahren … Wir fragen: wieviel? … drei … am Ende sitzen 4 Frauen und zwei Kinder in unseren Camper und wir fahren directo… Nach einer Stunde sind die Mädels am Ziel, wir aber noch nicht im nächsten Ort. So vergehen weitere Stunden und wir quälen uns im ersten Gang durch´s Hochland. Leider erreichen wir unser Tagesziel nicht und übernachten völlig zugestaubt irgendwo im Nirgendwo. In der Hoffnung Chichicastenango heute zu erreichen (da soll es den schönsten Wochenmarkt geben), starten wir nach den ersten Hahnenkrähen (OK…nach dem 3.; denn seit 4:00Uhr sind die Hühner munter), in den Tag. Wiedererwartend wird die Straße irgendwann besser und wir kommen kurz nach dem Mittag im bunten Markttreiben in Chichicastenango an. Nach einem bunten  und eindrucksreichen Nachmittag im dichtem Gewühle, von Menschen und Marktständen, finden wir im Hof einer ehemaligen Mission (den sehr ersehnten) ruhigen Stellplatz zum Übernachten.